Einatmen- Ausatmen: Im Rhythmus bleiben

Januar 6, 2021 Von Syn Aus

In diesen Tagen ist unsere Atmung wichtiger als jemals zuvor. Manchmal muss man atmen wie ein kleines Kätzchen und manchmal wie eine Dampflock und dabei stets immer im Rhythmus bleiben. Die Folgen einer Intubation auf einer Intensivstation sind für die meisten Menschen weder vorstellbar noch ein Grund, warum das Leben eines Menschen vielleicht frühzeitig beendet werden könnte.

Da nimmt man sehr gerne einen Virus als Todesursache in Kauf, der verbreitet auch viel mehr Angst und Schrecken, als die einfache Tatsache, das unsere Atmung eine sehr komplexe Angelegenheit darstellt, die eben nicht für jeden Menschen unwiderruflich geeignet ist, um in künstlicher Form ersetzt werden zu können.

„Wer nicht nach der Wahrheit sucht, wird die Lüge weiterleben!“

Migo Spenst

So ist es seit Jahrzehnten bekannt, das eine künstliche Beatmung viel zu kraftvoll für einen Patienten sein kann, der durch eine Infektion geschwächt, durch regelmässigen Nikotinmissbrauch und/ oder durch einen ungesunden Bewegungsmangel sowieso schon täglich ums überleben kämpft.

„WAS UNS IN SCHWIERIGKEITEN BRINGT, IST NICHT DAS, WAS WIR NICHT WISSEN. ES IST DAS, WAS WIR MIT SICHERHEIT WISSEN, WAS JEDOCH IN WAHRHEIT FALSCH IST!“

Mark Twain

Da die meisten Menschen eher dazu neigen nicht ein einziges mal am Tag tief Ein- und Auszuatmen und das auch noch nicht mal richtig, stellt nicht nur die Beatmungsmaschine eine Gefahr da, sondern vor allem auch das ganze Leben. Was viele nicht für möglich halten ist der Umstand, dass das Ausatmen viel wichtiger ist, als das Einatmen, denn das sollte länger andauern, als die vorherige Einatmung. Das Einatmen muss unbedingt durch die Nase geschehen, damit die Haare in der Nase und die vorhandenen Schleimhäute Schadstoffe in der Luft rausfiltern können und der Atemweg zur Lunge ein Stück verlängert wird, um die Luft zu erwärmen und anzufeuchten.

Um Luft in die Lungen zu bekommen muss der Druck in den Lungen niedriger sein als in der Umgebung. Dieser negative Druck baut sind durch aktive Atemmuskeln und dem negativen Druck im Pleuraspalt auf: Der Thorax weitet sich, der Unterdruck nimmt zu, die Lungen dehnen sich und die einströmende Luft verteilt sich auf die Lungenbläschen.

Um diesen Vorgang ausführen zu können sind einige Muskeln wie das Zwerchfell, Interkostalmuskulatur, Atemhilfsmuskulatur sowie obere und untere Bauchmuskeln, als auch die oberen und unteren Sägezahnmuskelm erforderlich. Diese müssen, wie alle anderen Muskeln auch, trainiert werden und zwar so, dass sie auch wachsen können.

Muskeln wachsen, indem man sie mit Sauerstoff versorgt und an ihre Leistungsgrenze bringt. Wer also ständig nur flach atmet oder seine Atmung durch eine Maske behindert und/ oder die Sauerstoffaufnahme verringert wird keinerlei positive Effekte der Atemmuskulatur erhalten und sich eher auf eine lange Zeit hin enorme Schaden zu fügen. Das weiss jeder Bodybuilder und jeder Ausdauersportler, der seine Leistung verbessern möchte.

Ist die Luft einmal in unseren Lungen, wird sie durch den ganzen Körper, zu den lebenswichtigen Organen und Zellen transportiert. Wenn diese Luft verbraucht ist entsteht Co2, das über das Blut zurück in die Lungen geleitet wird, wo es unbedingt nahezu vollständig aus diesen herausgepresst wird. Dieser Vorgang muss unbedingt länger dauern, als die stetige Einatmung, damit sich mehr frische Luft in unseren Lungen befindet, als verbrauchte. Im Rhythmus bleiben!

Um die Luft wieder aus den Lungen zu bekommen, muss sich die Brustmuskulatur und das Zwerchfell entspannen. Dadurch wird erreicht, daß sich das Lungenvolumen passiv verkleinert. Die Luft wird entsprechend aus der Lunge gepresst.

Aktiv wird das Ausatmen durch die innere Zwischenrippenmuskulatur unterstützt. Weitere Atemhilfsmuskeln werden bei der forcierten Ausatmung eingesetzt. Diese benötigt man besonders bei einer Erkrankung. Der dafür extra vorhandene Hustenmuskel sorgt dafür, das Schleim, Viren und Bakterien sich nicht in die Lunge einnisten können. Ist dieser Muskel zu schwach, sind Folgeschäden vorprogrammiert. Covid-19 ist eine Lungenentzündung. Durch Sprechen und Singen kann man den Hustenmuskel trainieren. Viel besser funktioniert das Training dieses extrem wichtigsten Muskels aber, wenn man sich während des Joggens unterhält.

Sport hat also nicht nur weitreichende, gesundheitsspezifische Eigenschaften und wirkt aktiv gegen Krankheiten, sondern verhindert auch zusätzlich schlimmere Krankheitsverläufe und ist somit die beste Prävention für nahezu jede Krankheit.

Zusätzlich kann eine kraftvollere Atmung, wie man sie beim Sport einsetzt, unliebsame Krankheitserreger viel schneller aus dem Körper befördern, als sie hinein gelangt sind.

„Du bist, was du einatmest und du bleibst was du nicht ausatmest!“

Migo Spenst

Bild: Front 242 Cover „Never Stop“